Falsche Vorstellungen und Vorurteile zur Rolle der Frau in den Religionen gibt es zuhauf und viele davon haben sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Noch immer werden Frauen unter Berufung auf religiöse Schriften unterdrückt. Dabei hat die Frau stets noch am ehesten in den Religionen einen Anwalt gefunden und besonders das Judentum und das Christentum sie mehr als alle anderen Religionen aus den Fesseln der Versklavung befreit. Auch wenn sie der Frau freilich nicht immer in derselben Weise ihr Wohlwollen geschenkt haben und schenken, so basieren sie auf einer prinzipiellen Anerkennung gleicher Würde von Mann und Frau.
Dass die Theorie nicht immer konform geht mit der Praxis und gute Absichten auch negative Auswirkungen haben können, zeigt auch das moderne Gender-Mainstreaming: Während dem Judentum und dem Christentum die Gleichwertigkeit von Mann und Frau zugrunde liegt, wird heute darüber hinaus vielfach deren Gleichartigkeit behauptet und gefordert. Diese Ideologie, die geboren ist aus dem Bestreben, der Frau in letzter Konsequenz gerecht zu werden, zerstört gleichzeitig das Bild der Frau. Ideologien sind Konstrukte. Daher sind sie letztlich immer destruktiv.
Die Frau in den Religionen
Fragmente einer Kulturgeschichte der Frau
468 Seiten
Paperback
ISBN : 978-3-86417-032-4
€29,80
Gewicht | 518 g |
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Größe | 13 × 21 cm |
Joseph Schumacher
Prof. Dr. Joseph Schumacher (1934–2020) studierte Philosophie und Theologie. 1959 wurde er zum Priester geweiht, 1973 folgte die Promotion im Fach Theologie und 1977 die Habilitation für das Fach der Fundamentaltheologie. Ab 1983 hatte er eine außerplanmäßige Universitätsprofessur in Freiburg im Breisgau inne. Seit 1989 ist er Ordentliches Mitglied der Päpstlichen Akademie für Theologie. Neben der Tätigkeit in Lehre und Forschung, die ihren Niederschlag in weit über 100 Monographien gefunden hat, umfasst seine Karriere eine umfangreiche Vortragstätigkeit im In- und Ausland. Seit Ende der 1990er Jahre ist er präsent im Internet unter www.theologie-heute.de.
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